Gesamtranking
Der Gründungsradar liefert eine Übersicht, wie einzelne Hochschule in der Gründungsförderung im Vergleich in ihrer Größengruppe abschneiden.
Die Befragung zum Gründungsradar 2018 ist abgeschlossen.
Ergebnisse und Publikationen finden Sie an dieser Stelle voraussichtlich Ende 2018.
Rückfragen zur Untersuchung an Eike Schröder
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Wissens- und Technologietransfer ist neben Forschung und Lehre ein zentrales Handlungsfeld für Hochschulen in Deutschland. In den vergangenen zehn Jahren wurde dieses Handlungsfeld durch zahlreiche Förderinitiativen gestärkt. Gründungen aus Hochschulen durch Studierende und Wissenschaftler stellen einen wichtigen Mechanismus für den Wissens- und Technologietransfer dar. Ein umfassendes Angebot in der Gründungsförderung kann die Attraktivität der Hochschule bei Studierenden erhöhen, ein attraktives Umfeld für unternehmerische Wissenschaftler und Studierende schaffen und zur Erschließung des ungenutzten Innovationspotenzials am Hochschulstandort beitragen. Zudem stehen erfolgreiche Gründungsaktivitäten in einem engen Zusammenhang mit der Entwicklung und Innovationstätigkeit des (regionalen) Umfelds und schaffen Schnittstellen für eine Kooperation mit Unternehmen oder unternehmensnahen Netzwerken.
Der Gründungsradar 2016 hat zum dritten Mal die Gründungskultur an Hochschulen in Deutschland in den Blick genommen. Im Fokus stand die Frage, wie Hochschulen die Gründung von Unternehmen fördern – durch Gründungssensibilisierung und -unterstützung sowie durch institutionelle Verankerung einer nachhaltigen Gründungskultur. In die Bewertung floss aber auch ein, welche Gründungsaktivitäten dabei am Ende realisiert werden, das heißt, welchen Output die Bemühungen in der Gründungsförderung hervorbringen.
Als Schwerpunktthema hat der Gründungsradar 2016 die institutionelle Verankerung der Gründungsförderung untersucht. Die Vernetzung mit externen Partnern, eine interne Verknüpfung von Gründungsberatung, -lehre und -forschung sowie eine explizite Verantwortung in der Hochschulleitung spielen für den Erfolg aus Sicht der befragten Hochschulen eine entscheidende Rolle. Der Gründungsradar gibt außerdem Hinweise für die Weiterentwicklung der Gründungskultur im akademischen Umfeld.
Die Politik ist nach wie vor ein wichtiger Takt- und Impulsgeber für die Etablierung der Gründungsthematik an deutschen Hochschulen. Sie setzt die Rahmenbedingungen, finanziert sowohl Hochschulen institutionell als auch Gründer in persona. Erfolgreiches Beispiel der finanziellen Unterstützung von Personen und Institutionen ist seit 15 Jahren die EXIST-Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums. Das Programm hat der Gründungsförderung an deutschen Hochschulen nicht nur einen erheblichen Schub gegeben, sondern ihren Einzug in die Hochschulen ganz maßgeblich gefördert. Das Thema Gründungsförderung hat mittlerweile als Handlungsfeld der Hochschulen so an Bedeutung gewonnen, dass der Weg in Richtung einer langfristigen Absicherung im Rahmen der Grundfinanzierung gehen sollte.
Für die nachhaltige Verankerung des Themas an den Hochschulen – im Sinne einer weiteren Professionalisierung sowie einer Steigerung von Qualität und Quantität – ist bis zu einer Absicherung über die Grundfinanzierung nach Einschätzungen der befragten Hochschulen die Fortführung einer öffentlichen Förderung ein wichtiger Faktor. Die EXIST-Förderung hat laut den beteiligten Hochschulen eine erhebliche interne und externe Wirkung erzielt. Eine engere Zusammenarbeit innerhalb der Fakultäten, aber auch mit Hochschulen national und international kann weitere Potenziale mobilisieren und die Gründungskultur durch den internationalen Austausch von Gründern beleben.
Für eine Weiterentwicklung der Förderung ergeben sich vor dem Hintergrund der Rückmeldungen aus dem aktuellen Schwerpunktthema des Gründungsradars folgende Ansatzpunkte:
Auch bei der Stärkung der Rahmenbedingungen kann die Politik gut unterstützen. Stark ist der Wunsch nach Vereinfachung der rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Beteiligung der Hochschulen an Gründungen und gleichzeitig nach hochschulübergreifender Unterstützung bei der Beratung zu rechtlichen Fragen. Außerdem sollen die Nutzungsbedingungen hochschulischer Infrastruktur erleichtert werden. Die Netzwerkbindung zwischen den Hochschulen soll weiter gefördert werden, vor allem um die Wahrnehmung in der Region zu stärken. Darüber hinaus ist ein stärkeres Engagement der Politik zum Beispiel bei der Vernetzung mit jungen Gründern durch die Präsenz bei den Veranstaltungen sowie durch die Auszeichnung wichtiger Multiplikatoren innerhalb der Hochschulen gefragt.
Eine starke Einbettung der Gründungsförderung in gesamtinstitutionelle Transfer- und Kooperationsstrategien kann eine systematische Verortung, eine stärkere Sichtbarkeit und eine klare Ansprache und Vernetzung mit Partnern fördern. Der aktuelle Gründungsradar hat gezeigt, dass die Ansiedlung der Gründungsförderung an unterschiedlichen Orten in der Hochschule – zentral und dezentral – bei gleichzeitiger guter Koordinierung erfolgversprechend ist. Auch die Verankerung in der Hochschulleitung sowie die interne und externe Vernetzung tragen laut der befragten Hochschulen zur Stärkung der Gründungskultur bei.
Gründungsförderung findet jedoch nicht entkoppelt von anderen Transferwegen statt. Anreize für Wissenschaftler, Instrumente der Wertschätzung oder Servicestrukturen für Gründungen und Transfer können kohärent weiterentwickelt werden, wenn sie in die institutionellen, strategischen Ziele der Hochschule insgesamt eingebettet sind.
Darüber hinaus besteht nach Auslaufen größerer Drittmittelförderungen wie EXIST IV die Notwendigkeit, die grundfinanzierten Stellen deutlich auszubauen, um die Quantität und Qualität der Gründungsförderung zu halten. Auch hier könnte die Einbettung in gesamtinstitutionelle Strategien eine wichtige Grundlage sein.
Der Gründungsradar wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert und vom Stifterverband in Kooperation mit der Heinz Nixdorf Stiftung durchgeführt.