TECUP Paderborn:
In zehn Jahren von Null auf Siebentausend

2014 gab das Präsidium der Hochschule mit dem Center für Transfer durch Existenzgründung an der Universität Padeborn (TECUP) den Startschuss zur Existenzgründungsförderung. Nur zehn Jahre später gelang nach der Etablierung des Gründungsinkubators garage33 mit dem Umzug in den neuen Start-up Campus OWL ein gewaltiger Sprung. Hier findet die Start-up-Szene Ostwestfalen-Lippes seit Anfang 2024 auf rund 7.000 Quadratmetern Unterstützung bei ihren Gründungsvorhaben: Auf drei Etagen sind neben Arbeitsplätzen ein 1.000 Quadratmeter großer Makerspace, ein Medienstudio sowie Eventflächen entstanden.

60 Gründungsteams werden auf dem Start-up-Campus betreut – von Tag eins an waren alle Plätze ausgebucht und die Warteliste ist lang. Besonders begehrt ist der Makerspace. Unterstützt durch Handwerksmeisterinnen und -meister können die Start-ups Prototypen in Metall-, Holz-, Schweiß- oder Textilwerkstätten sowie mit Geräten zum Rapid Prototyping entwickelt und testen. "Wir haben hier in Paderborn den größten universitär betriebenen Makerspace Deutschlands", freut sich Sebastian Vogt, Direktor des TECUP, "und er ist sehr gut ausgestattet. Es hat sich gelohnt, dass wir uns im Vorfeld mit der UnternehmerTUM in München und anderen Hochschulen ausgetauscht und genau überlegt haben, was wir brauchen, um einen Mehrwert zu schaffen und Redundanzen zu vermeiden."

Auch das perfekt ausgestattete Medienstudio wird stark genutzt. Nicht nur von den Start-ups, sondern auch vom TECUP-Team, um zum Beispiel hoch professionelle Pitchveranstaltungen auf die Beine zu stellen, bei denen Investoren und Investorinnen aus aller Welt problemlos zugeschaltet werden können.

Die Gründungsförderung der Hochschule stützt sich zum einen auf die curriculare Lehre und zum anderen auf außercurriculare Veranstaltungen. Curricular geht es zunächst einmal darum, Studierende für Entrepreneurship zu begeistern. Ziel der Veranstaltungen ist es, Start-ups, die Wirtschaft und andere Akteurinnen und Akteure miteinander zu vernetzen. Für beides leistet der Eventbereich des neuen Campus mit seinen Seminarräumen und großen Freiflächen gute Dienste.

Makerspace am TECUP (Foto: Universität Paderborn)
Foto: Universität Paderborn
Makerspace am TECUP

Nachhaltig gut aufgestellt

Das Bauprojekt wurde vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 23 Millionen Euro gefördert. Dass es um eine nachhaltige Stärkung der Gründungskultur in Paderborn und der Region geht, zeigt die Zweckbindung auf 15 Jahre – mit Option auf Verlängerung. Auch das ESC-Programm des Landes brachte finanzielle Unterstützung: Die Hochschule hat den Zuschlag zum Aufbau eines Exzellenz Start-up Centers erhalten. Das Ziel: In Ostwestfalen-Lippe einen international sichtbaren Leuchtturm für Gründungskultur zu schaffen.

Große Hoffnung setzt man in Paderborn zudem auf eine neue Start-up-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, den Leuchtturmwettbewerb Startup Factories. Er schließt an das langjährige Förderprogramm EXIST an, soll den Aufbau hochschulnaher Gründungszentren unterstützen und würde somit einen wichtigen Beitrag zur Verstetigung leisten. Die Universität Paderborn ist in der Endauswahl.

Der Betrieb des Campus und die elf Personalstellen werden aus Grundmitteln der Universität finanziert. Dennoch: Ohne Drittmittel geht es auch in Paderborn nicht. Umso wichtiger ist es, dass der Campus eine große Strahlkraft entwickelt, damit Unternehmen aus aller Welt die Zusammenarbeit mit der garage33 und den Start-ups suchen, um von der Innovationskraft zu profitieren.

Schweißwerkstatt am TECUP (Foto: Universität Paderborn)
Foto: Universität Paderborn
Schweißwerkstatt am TECUP

 
Doch wie geht es weiter? Sind mit dem Campus alle Wünsche des TECUPs erfüllt? "Wir bleiben mit beiden Beinen auf dem Teppich – aber er kann fliegen", lacht Sebastian Vogt. "Wünschen würde ich mir, dass die Transferaktivitäten der deutschen Hochschulen hinsichtlich der finanziellen Ausstattung den gleichen Stellenwert wie Forschung und Lehre einnehmen."

Und die Zwischenbilanz? Dass die Hochschule bei Evaluationen zumeist zu den TOP 10 zählt und die Arbeit des Gründungszentrums in den vergangenen fünf Jahren zu mehr als 150 Start-ups geführt hat, deren überwiegender Anteil sich erfolgreich am Markt behauptet, zeigt: Man ist in Paderborn auf einem sehr guten Weg!

Wir freuen uns, wenn Interessierte auf uns zukommen, um zu kooperieren oder sich einfach inspirieren zu lassen.

Sebastian Vogt

Prof. Dr. Sebastian Vogt

Direktor TECUP/garage33