Gestartet vor vier Jahren als Verbundprojekt der Universität Ulm, der Technischen Hochschule Ulm (THU) sowie der Hochschulen Neu-Ulm (HNU) und Biberach ging der StartupSÜD-Verbund im Oktober 2024 mit drei neuen Partnerhochschulen in die nächste Runde: Die Hochschule Aalen, die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd (HfG) und der Standort Heidenheim der Dualen Hochschule (DHBW) verstärken seitdem die Schlagkraft des Bündnisses.
Als die Hochschulen in Ulm, Neu-Ulm und Biberach "StartupSÜD" im Jahr 2020 im Rahmen einer EXIST-Förderung starteten, kannten sich die Bündnispartner bereits gut aus einem vorhergehenden Transferprojekt. Nach vier Jahren befindet man sich nun in der Verstetigungsphase. Die bundesweite Förderlinie EXIST-Potentiale wurde abgelöst durch „INSPIRE BW Hubs“, ein Programm des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg. Voraussetzung für die Förderung war die Öffnung des Verbunds für weitere Hochschulen der Region Ostalb – die HfG in Schwäbisch Gmünd, die DHBW Heidenheim und die Hochschule Aalen, die forschungsstärkste Hochschule Deutschland für angewandte Wissenschaften.
"Die Erweiterung tut uns sehr gut", betont Marianne von Schwerin, Leitung StartupSÜD an der Technischen Hochschule Ulm. "Jede Hochschule hat ein eigenes Profil und spezielle Kompetenzen, die sich prima ergänzen", so die Professorin. Ein Wermutstropfen war, dass die Hochschule Neu-Ulm im Rahmen eines landesweiten Programms nicht gefördert werden kann, liegt sie doch am anderen Ufer der Donau in Bayern. Da sie mit ihrer Ausrichtung als internationale Business School eine unverzichtbare Rolle im Bündnis spielt, wurde kurzerhand beschlossen, sie als Kooperationspartnerin zu assoziieren.
Jede Hochschule bietet weiterhin ihre eigene Gründungsförderung – und das ist auch wichtig. "Wer eine Idee hat, sucht zuerst Unterstützung an seiner Heimathochschule. Ihn an einen anderen Standort zu schicken, funktioniert nicht", weiß Marianne von Schwerin.
Viele Räumlichkeiten, Infrastruktur und das Existenzgründungsrogramm der einzelnen Standorte stehen Studierenden aller Standorte des Verbunds offen. Die Profile der Hochschulen ergänzen sich perfekt, das Angebot ist komplementär – mit geeigneten Überschneidungen. Die HNU ist businessorientiert und die Uni Ulm wissenschaftsbasiert. Was bisher im Bündnis fehlte, war das Profil der Hochschule für Gestaltung und das der Dualen Hochschule als Eintrittstor zur Wirtschaft", freut sich von Marianne von Schwerin über den Zuwachs. Der Vorteil für Gründungsteams: Sie können sich leichter interdisziplinär aufstellen. "Techniker liefern die Idee, BWLer kalkulieren, das Marketing denkt kundenorientiert und Informatiker entwickeln die passende Software." Co-Gründer und -Gründerinnen und passende Teammitglieder zu finden, fällt im großen Verbund leichter.
Die Aufgaben im StartupSÜD sind klar verteilt: Lead ist seit der Erweiterung des Bündnisses die Universität Ulm als größte Hochschule. Die beteiligten Hochschulen verantworten spezifische Verbundaufgaben. Die Themenfelder sind besetzt mit Vertreterinnen und Vertretern aller Hochschulen. Organisatorisch bilden sie aber getrennte Einheiten – das gibt das Hochschulgesetz vor. "Für die nächsten Jahre wollen wir unseren Verbund auf das nächste Level heben. Hierzu gehört eine gemeinsame Finanzierungsmechanik durch ein Leistungsangebot an Dritte, beispielsweise die regionale Industrie", sagt Birgit Stelzer, Leiterin des Entrepreneurs Campus der Universität Ulm.
Die Finanzierungsbasis zu erweitern, ist die Herausforderung für die nächsten Jahre. "Drittmittel aus der Wirtschaft zu akquirieren ist schwierig bei der derzeitigen Konjunktur", so die Erfahrung Marianne von Schwerins. Die Weiterführung des StartupSÜD Verbunds durch die INSPIRE-BW-Hub-Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst war ein wichtiger Baustein für die Verstetigung.