Eine vielfältige und dynamische Förderlandschaft hat in den letzten Jahren zahlreiche herausragende, aber zeitlich begrenzte Projekte und Maßnahmen im Bereich der Gründungsförderung an Hochschulen hervorgebracht. So wurden durch den Bund im Rahmen von EXIST-Potentiale zwischen 2020 und 2025 zuletzt insgesamt 142 Hochschulen mit etwa 175 Millionen Euro gefördert. Auch einzelne Bundesländer stärken die Gründungsförderung durch gezielte Programme. Ziel muss es sein, erfolgreiche Projekte und Maßnahmen in dauerhafte Strukturen der Hochschulen zu überführen. Diese Sonderveröffentlichung des Gründungsradars 2025 rückt deshalb das Thema Verstetigung in den Fokus und beleuchtet unterschiedliche Strategien zu deren Umsetzung anhand von Praxisbeispielen.
Die langfristige Sicherung finanzieller Mittel – insbesondere über Haushaltsmittel, aber auch über Landes- und private Drittmittel – zählt für viele Hochschulen zu den größten Herausforderungen bei der Bereitstellung gründungsunterstützender Strukturen und Maßnahmen für angehende Gründerinnen und Gründer. Für das Jahr 2023 meldeten die Hochschulen ein Gesamtbudget von 218,2 Millionen Euro zur Förderung von Gründungen. Ein großer Teil dieses Budgets stammt aus Drittmitteln (68,6 Prozent öffentliche und 8,3 Prozent private Drittmittel). Daher stellt die Entfristung von Mitarbeitenden eine erhebliche Herausforderung dar: 69,5 Prozent der Personalstellen in der Gründungsförderung sind befristet beziehungsweise projektgebunden, nur 30,5 Prozent der Stellen dauerhaft angelegt. Die Einschätzungen der Hochschulen zu den größten Herausforderungen für die Verstetigung sind in der nebenstehenden Infografik dargestellt.
Trotz dieser Herausforderungen besteht die Möglichkeit, die Überführung von Projektarbeit in finanziell nachhaltige und institutionalisierte Strukturen durch die Kombination interner und externer Verstetigungsstrategien anzustreben. Indikatoren für eine erfolgreiche interne strukturelle Verstetigung, welche auf die Schaffung und Institutionalisierung von Strukturen innerhalb der Hochschule abzielt, sind beispielsweise die Fähigkeit des Gründungsbereichs, unabhängig von Personalfluktuation zu funktionieren, die aktive Unterstützung durch die Hochschulleitung sowie die Bereitstellung eines hochschuleigenen Budgets für die Gründungsförderung. Erweitert wird dieses Verständnis durch die infrastrukturelle Verstetigung, die unter anderem die Errichtung spezifischer Gebäude zur Unterstützung von Gründungen sowie die Bereitstellung von Arbeitsplätzen, FabLabs und Makerspaces umfasst.
Vernetzung und institutionalisierte Zusammenarbeit mit regionalen Institutionen und Partnern sind zentrale Elemente externer Verstetigungsstrategien. Hochschulen verfolgen dabei gezielt Ansätze der Kooperation und Bündelung von Kräften in Netzwerken, um Synergien zu schaffen und eine Verbesserung der Ressourcennutzung durch Verbundarbeit zu erzielen. Netzwerkarbeit wird an vielen Hochschulen bereits erfolgreich praktiziert, nur wenige berichten von Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit Unternehmen oder anderen Hochschulen.