Studiendesign

Für den Gründungsradar 2018 wurden alle staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland mit Ausnahme der Verwaltungsfachhochschulen mit einem Fragebogen zum Thema Gründungsförderung und -aktivitäten angeschrieben.

Aus dieser Befragung sowie externen Datenquellen werden 33 Indikatoren abgeleitet, anhand derer die Hochschulen in der Güte ihrer Gründungsförderung bewertet werden. Die Indikatoren werden normiert und gewichtet; die Berechnung einiger Indikatoren erfolgt dabei für die einzelnen Hochschulgrößenklassen getrennt, sodass ein Vergleich über die Hochschulgrößenklassen hinweg unzulässig ist (siehe hierzu die ausführliche Methodendokumentation auf der Website des Gründungsradars). Die Indikatoren lassen sich thematisch den vier Bausteinen Verankerung der Gründungsförderung, Sensibilisierung durch Vermittlung gründungsrelevanter Inhalte, Unterstützung konkreter Gründungsvorhaben und Gründungsaktivitäten zuordnen.

Das Studiendesign umfasst wie in den Vorerhebungen wieder die vier Bausteine Verankerung, Sensibilisierung, Unterstützung und Gründungsaktivitäten (Bewertungsskala jeweils 1 bis 3 Punkte), aus denen sich die Gesamtpunktzahl ergibt (4 bis 12 Punkte). Jeder Baustein umfasst wiederum fünf bis elf Einzelindikatoren. Die Berechnung der Punktwerte je Indikator erfolgt auf der Basis von Mittelwert und Standardabweichung. Im Prinzip gilt: Je weiter der beobachtete Wert einer Hochschule vom Durchschnitt abweicht, desto höher beziehungsweise niedriger fällt der Punktwert aus. Die Berechnung der Punktzahl entspricht damit der der Vorgängerrankings, um einen Zeitvergleich zu ermöglichen. Dies erfolgt für die einzelnen Größenklassen getrennt (große, mittelgroße und kleine Hochschulen). Die erzielten Punktwerte im jeweiligen Größenklassen-Ranking sind nicht mit denen der anderen Größenklassen-Rankings vergleichbar, weil sich die Vergleichsgruppe jeweils unterscheidet.

Das Studiendesign und das Indikatorenset entsprechen demjenigen der Vorerhebungen aus den Jahren 2012, 2013 und 2016. Somit sind Zeitvergleiche zwischen den Erhebungswellen möglich.

 

Einbeziehung in das Ranking

Nicht alle Hochschulen, die an der Befragung teilgenommen haben und für die das Gründungsthema relevant ist, haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Im Ranking des Gründungsradars wurden nur diejenigen Hochschulen berücksichtigt, für die ein Mindestmaß an Informationen vorlag. Das bedeutet, dass je Baustein maximal ein Indikator nicht ausgefüllt sein darf. Um in das Gesamtranking aufgenommen zu werden, darf eine Hochschule also maximal vier fehlende Indikatorwerte haben, einen je Baustein.Ob eine Hochschule in einem bausteinspezifischen Ranking aufgenommen wird, ist unabhängig davon, wie sie die anderen Bausteine ausgefüllt hat, sofern sie maximal einen fehlenden Indikator im entsprechenden Baustein hat. Das heißt, dass die Zahl der Hochschulen, für die auswertbare Informationen vorlagen, je nach Baustein variiert.

 

Datenquellen

Der Großteil der Informationen, die in den Gründungsradar einfließen, wird über eine eigene Befragung erhoben. Ergänzt wurde die Befragung durch Daten aus der amtlichen Statistik zu Hochschultyp, -trägerschaft, wissenschaftliches Personal und Studierendenzahlen. Daten zu EXIST wurden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Projektträger Jülich zur Verfügung gestellt. Zur Plausibilisierung bei Studiengängen wurde der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz eingesetzt. Der Indikator zur Webpräsenz der Gründungsförderung wurde in Eigenrecherche ermittelt.

Grenzen des Rankings

Der Gründungsradar hat das Ziel, Hochschulprofile in der Gründungsförderung zu beschreiben und vergleichend zu bewerten. Dabei nähert sich der Gründungsradar einer Gründungskultur anhand der vier Bausteine Institutionelle Verankerung, Sensibilisierung, Unterstützung und Gründungsaktivitäten. Er nutzt vor allem quantitative Indikatoren. In der Regel gilt somit: Je mehr eine Hochschule in einem Handlungsfeld macht, desto besser das Abschneiden im Ranking. Aussagen über die Qualität der Gründungsförderung zum Beispiel zur inhaltlichen Qualität gründungsrelevanter Veranstaltungen erlaubt der Gründungsradar nicht.

Das Gros der Daten beruht auf Selbstauskünften der Hochschulen, die, obgleich Plausibilitätsprüfungen durchgeführt werden, zum Teil schwerlich zu kontrollieren sind. Es ist daher wichtig, die Ergebnisse richtig einzuordnen. Der Komplexität der Gründungsförderung kann sich der Gründungsradar lediglich nähern. Dennoch: Vergleichende Datenbasen im Themenfeld der Gründungsförderung an Hochschulen sind rar, der Gründungsradar bringt zu diesem Thema Licht ins Dunkel.